„Möge das Pferd des Glücks schnell rennen und die Lebenskraft stärken, sowie (positiven) Einfluss nehmen auf Reichtum, Gesundheit, das Glück selbst und anderes mehr.“
Verschiedene Typen der Gebetsfahnen
Es gibt etliche Typen tibetischer Gebetsfahnen, jedoch lassen sie sich generell in zwei große Kategorien einordnen:- Dar-ding - Diese sind Fahnen, die an langen Schnüren in Sequenzen zu fünf aufeinander folgenden, verschiedenfarbigen Einzelfahnen angebracht sind und horizontal zwischen Bäumen oder Säulen gehisst werden.
Dar-ding
DarchenLayout Tibetischer Gebetsfahnen (Dar-ding)
Tibetische Gebetsfahnen bestehen aus fünf Farben, die jeweils ein Naturelement symbolisieren. Sie sollten in der richtigen Anordnung bzw. Reihenfolge stehen. Zuerst Blau, (den Himmel symbolisierend), dann Weiß (das für die Wolken steht), gefolgt von Rot (dem Element Feuer zugeordnet) und schließlich Grün (das Wasser repräsentierend). Die Sequenz endet mit der Farbe Gelb, die das Erdelement darstellt. Danach folgt die nächste Sequenz in der gleichen Reihenfolge von Neuem.
- Darchen - Diese sind schmale, lange Fahnen, die vertikal an einer Stange angebracht sind und ausschließlich im Freien gehisst werden.
Symbole auf Gebetsfahnen und deren Bedeutung
Die meisten Fahnen haben Tiger, Löwe, Garuda (Göttervogel) und Drache jeweils in einer der vier Ecken platziert und das Pferd im Zentrum mit Mantren, wie z.B. „Möge das Pferd des Glücks schnell rennen und die Lebenskraft stärken, sowie (positiven) Einfluss nehmen auf Reichtum, Gesundheit, das Glück selbst und anderes mehr.“![]() | Pferd (ta)Das Pferd (ta) bezieht sich auf 'edles Pferd'. In Tibet steht das Perd für Reisen mit höchster Geschwindigkeit. Außerdem steht es für die Transformation vom Unglück zum Glück, vom elenden Omen zu glückverheißenden Zeichen und von Armut zu Wohlstand. Das flammende Juwel (Norbu Mebar) auf seinem Rücken symbolisiert Fülle, Reichtum und die sich entfaltenden Kräfte und Möglichkeiten. |
Die Fahnen bergen die vier Erhabenheiten oder auch Würdenträger | |
![]() | Tiger (tag)Der Tiger streift durch den Wald und symbolisiert das Holz- oder Luftelement. (In gewissem Sinne auch die dynamische Energie, die einen Baum wachsen lässt.) |
![]() | Schneelöwe (senge)Der Schneelöwe zieht in den Bergen umher und symbolisiert das Erdelement. |
![]() | Garuda (khyung)Der Göttervogel Garuda (khyung) steigt hoch in den Himmel auf. Die Flammen, welche seinen Hörnern entströmen, symbolisieren das Element Feuer. |
![]() | Drache (drug)Der Drache, wie aus Legenden bekannt, lebt im Meer und symbolisiert deshalb das Wasserelement. |
Die Acht glückverheißenden Symbole | |
![]() | Der wertvolle Schirm (Dhug)Er symbolisiert die Aktivitäten, die Wesen vor Unheil und Leid beschützen und die Resultate, über die man sich in seinem Schatten erfreuen kann. Er steht für Respekt und Achtung und verleiht Schutz vor allem Bösen und der Hitze böser Wünsche. |
![]() | Zwei goldene Fische (Syer-nya)Sie repräsentieren die Augen Buddhas und demzufolge transzendente Weisheit, Freude, Glück, die Versorgung mit Energie und stehen symbolisch für den Schutz vor dem Ozean des irdischen Lebens und Leidens. Außerdem symbolisieren sie, dass lebende Wesen, welche das Dharma praktizieren, keine Angst davor haben müssen, im Ozean des Leidens unterzugehen. |
![]() | Das große Schatzgefäß (Bhumpa)Es symbolisiert langes Leben, Wohlstand, Erfolg und alle Vorteile dieser Welt. Es ist ein Zeichen der unerschöpflichen Reichtümer, die in der buddhistischen (Glaubens)Lehre zur Verfügung stehen. |
![]() | Die vorzügliche Lotusblume (Padma)Sie symbolisiert die völlige Reinheit des Körpers, des Wortes und des Geistes bzw. Gemütes und die Blüte ganzheitlicher Taten der Befreiung. Die weiße Blüte repräsentiert Reinheit, der Stiel steht für das Praktizieren buddhistischer Lehren, welche den Geist über den Schlamm des weltlichen Daseins erheben und schließlich zur Reinheit führen. |
![]() | Die wertvolle (Schnecken)Muschel (Dhungkar)Sie symbolisiert den Laut, den Ton des Dharma, welcher in sämtliche Richtungen gehört werden kann und für alle Schüler geeignet ist und welcher sie vom Schlummer der Ignoranz erweckt, um das Wohlergehen aller Lebewesen zu bewerkstelligen. |
![]() | Der glorreiche, verflochtene Knoten des Lebens (Patta)Er repäsentiert die gorßartige Liebe aller Buddhas und das nie endende Fortbestehen der Lehren des Geistes Buddha's. Er symbolisiert auch die Natur der Wirklichkeit, in der alles in gegenseitiger (Wechsel)Beziehung steht und nur als Teil des Netzes des Karma und seiner Auswirkungen existiert. |
![]() | Oberstes Siegesbanner (Gyaltsen)Es symbolisiert den Sieg über negative Einflüsse und feiert den Sieg des Buddhismus. |
![]() | Das wertvolle Goldene Rad des Dharma (Khorlo)Es heißt, daß als Siddharta Gautama die Erleuchtung erlangte, Lord Brahma zu ihm kam, und ihm das Rad des Dharma (Dharmachakra) übergab, mit der Bitte an ihn, künftig zu lehren. Deswegen repräsentiert das Rad die Lehren Lord Buddha's. |
Die acht glorreichen Gaben Dies waren die acht glorreichen Gaben, die Buddha während des Prozesses der Erleuchtung erhielt. | |
![]() | Spiegeldargeboten von Lhamo Yothchang |
![]() | Yogurtdargeboten von Lekhe Ma |
![]() | Bilva-Fruchtdargeboten von Lord Brahma |
![]() | Cinnabardargeboten von Kyelgyal |
![]() | Bezoar-Medizindargeboten von Norkyong |
![]() | Durva-Grasdargeboten von Tashi |
![]() | Schneckenmuscheldargeboten von Lord Indra |
![]() | Senfsamendargeboten von Sangdhak |
Die sieben Kostbarkeiten der königlichen Macht Sie gehören zur Ausstattung des universellen Herrschers (Chakravartin) und repräsentieren verschiedene Fähigkeiten oder Hilfen, die ein König besitzen muß, um an der Macht zu sein. | |
![]() | Die edle KöniginRepräsentiert den weiblichen Pol (Chakravartin ist der männliche Aspekt). Diejenigen, welche daran arbeiten, negative Geisteszustände zu verlassen, sehen sie als Mutter oder Schwester. Ihre Schönheit und die Liebe zu ihrem Gemahl repräsentieren die strahlende und durchgehende Entzückung in der Erleuchtung Buddha's. |
![]() | Der edle GeneralSymbolisiert die zornige Macht, die die Feinde bezwingt. |
![]() | Das edle PferdEs ist fähig, unter den Wolken und Spiegeln zu reisen und symbolisiert Buddhas Verzicht auf bzw. Erhebung über die Hingabe an die weltliche Existenz. |
![]() | Das edle JuwelManchmal ist es auf dem Rücken des edlen Pferdes dargestellt, Fülle, Reichtum und die sich entfaltenden Kräfte und Möglichkeiten symbolisierend. Man sagt, dass das Juwel Chakravartin in seiner Fähigkeit hilft, die Dinge wie eine kristalline Kugel zu sehen. Auf gleiche Weise kann ein Buddha alle Dinge wahrnehmen und die mannigfaltigen Verbindungen zwischen allen Vorgängen, die unerbittliche Kette von Ursache und Wirkung wiedererkennen. |
![]() | Der edle Minister,auch bekannt als Haushälter, repäsentiert zwei unterschiedliche Aspekte der Herrschaft des universellen Herrschers, welche jedoch eng miteinander verwandt sind. Der Minister hilft dem Chakravartin, indem er seine Befehle prompt ausführt, während der Haushälter ihn mit dem Nötigsten versorgt und unterstützt. Die Weisheit Buddha's, welche ihm immer gegenwärtig ist, erlaubt es ihm, die Fesseln der Ignoranz zu durchschneiden, während der Haushälter die Unterstützung der Laiengemeinschaft repräsentiert, ohne die die klösterliche Gemeinschaft nicht weiterexistieren könnte. |
![]() | Der edle ElefantIm Buddhismus ist es ein Symbol für die Stärke des Geistes. Großmütige Güte und Sanftmut besitzend, dient der edle Elefant als Symbol für die ruhige und gelassene Majestät, die jemand besitzt, der sich auf dem Pfad befindet. Spezifisch verkörpert er die grenzenlosen (höheren) Mächte und Stärken des Buddha; wundertätige Behauchung, Fleiß, Wille und Analyse. |
![]() | Das edle RadEs ist manchmal auf dem Rücken des edlen Elefanten abgebildet und gleicht dem Dharmachakra, dem Rad der Wahrheit. |
Andere Zeichen und Symbole auf den Fahnen | |
![]() | Das Kalachakra-SiegelDas Kalachakra-Siegel symbolisiert die höchsten Einweihungen in okkultes Wissen, welches nur von einigen wenigen, hochgestellten Lamas besessen werden kann/darf. Es ist ein zierendes Motiv in Wandmalereien und auf Klostermauern. |
![]() | Das Rad des LebensEs ziert ebenso Wandmalereien und klösterliche Mauern. Der Dämon der Unbeständigkeit hält ein Rad, das in sechs Sektionen aufgeteilt ist, welche alle Bereiche der Existenz, namentlich Himmel, Halbgötter, Menschheit, Hölle, hungrige Geister und Tiere, bezeichnen. Die Drehscheibe im Zentrum des Rades symbolisiert Ignoranz, Hass und Gier, die drei Gifte. |
![]() | Sonne und MondFür gewöhnlich sind Sonne und Mond auf Dorfhäusern und Stupas zu sehen. Die zierenden Motive symbolisieren die Quelle des Lichts und die Einheit von Gegensätzen. |
![]() | SonneDie Sonne repräsentiert die Einheit zwischen relativer und absoluter Wahrheit und symbolisiert die ultimative Weisheit eines Bodhisattva, die Wiedererkennung des Nichts und die wahre Form der Existenz. |
![]() | MondDer Mond symbolisiert die einander ergänzenden Gegensätzlichkeiten und das selbstlose Streben, die Buddhaschaft zu erlangen, zum Wohle Aller. Er repäsentiert außerdem den Wunsch, sich eine spirituelle Praktik anzueignen oder einem spirituellen Weg zu folgen. |
![]() | Visvavajra (Dorjee)Der doppelte Blitzstrahl oder Donnerkeil Visvavajra symbolisiert das Endergebnis aller Handlungen und es repräsentiert auch das Absolute als überall seiend und allgegenwärtig. In Tibet steht es für das Rad des guten Gesetzes und ist ewig beständig. Im Tantra bezeichnet es die sunya-Leere (leerer Raum), welche nicht zerschnitten oder zerstört werden kann, aber umgekehrt alles Böse zerstört. |
Traditionelle Gebetsfahnen | |
![]() | GYALTSEN TSEMO (Sieges-Banner)Gyaltsen Tsemo ist eine Sutra oder Tantra (Nygak), die Indra, dem König der Götter, von Gott Buddha gewidmet wurde. Als Buddha im 33sten Reich der Götter auf einem flachen Stein, der von ähnlicher Farbe wie seine Kleidung war, eine Ruhepause einlegte, näherte sich Indra und bat ihn, ihm zu helfen, nachdem er von Vemchitra, dem König der Asuras (Halbgötter), schwer geschlagen wurde. Buddha predigte die Gyaltsen Tsemo Sutras und sagte ihm (Indra), dass sogar Lord Buddha selbst die Sutras rezitierte und anderen predigte, bevor er die Erleuchtung erlangte, ohne dass ihm dabei Leid oder Unheil zugefügt wurde. Indra wurde ermahnt, die Sutras zu rezitieren, um den Triumph und Erfolg über seine Feinde und den Sieg über alle Hürden und Hindernisse zu gewährleisten. Die Gyaltsen Tsemo Fahne wird also gehisst, um die Hürden und Hindernisse des Lebens zu meistern und erfolg- und siegreich in allen Lebenslagen zu sein.Details der Gyaltsen-Fahne:
|
![]() | LUNGTA (Windpferd) VollversionLungta (Windpferd) setzt sich aus zwei Silben zusammen. Lung repräsentiert das Raumelement und zeigt die universelle Gründung und Durchdringung an. Ta (Pferd) steht in Tibet als Symbol für Reisen mit höchster Geschwindigkeit. Es befindet sich im Zentrum der Flagge und ist mit dem flammenden Juwel (Norbu Mebar) abgebildet. Es steht für die Umkehr des Unglücks ins Glück und die Erfüllung von Erwartungen und Sehnsüchten. Dazu abgebildet sind alle 12 Zeichen des tibetischen Tierkreises: Ratte, Ochse, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Vogel, Hund und Schwein. In den vier Ecken befinden sich die vier Erhabenheiten: Garuda (Khyung), für das "Feuer", der Drache für das "Wasser", der Tiger für die „Luft“ und der Schneelöwe, der für das Element "Erde" steht. Sie alle haben Krallen, und stehen beispielhaft für Unsichtbarkeit und Furchtlosigkeit. |
![]() | LUNGTA (Windpferd) Kurzversionganz unten liegt der Visvavajra (Dorjee) |
![]() | SANGYE MEN LHA (Medizin-Buddha)Der Medizin-Buddha ist der Lehrer der Medizin und der König des Lapis Lazuli Licht (Bhaishajyaguru, Sangye Menla, Vaidurya). Sein strahlender Körper ist azurblau. Seine linke Hand liegt in der Meditations-Mudra in seinem Schoß und hält eine Bettlerschale, voll mit dem Nektar des langen Lebens. Als Zeichen, dass er vor allen Krankheiten schützt, ist seine rechte Hand - in der gebenden Geste - ausgestreckt und hält die „großartige Medizin“, die Myrobalanpflanze (a-ru-ra). Vervollkommnende Meditationspraktiken, welche mit gewidmeten (guten) Absichten kombiniert sind, werden vollzogen, wenn jemand ernsthaft erkrankt ist. Diese Segnung (puja) entscheidet darüber, ob die jeweilige Person leben oder sterben wird. Entweder genesen sie augenblicklich oder sterben innerhalb der nächsten ein bis zwei Tage mit einem friedvollen Geist, anstatt mit großen Schmerzen weiterleben zu müssen. Die Praktiken des Medizin-Buddha sind sehr mächtig. Obwohl die Segnungen der puja sehr effektiv in Fällen ernsthafter Erkrankungen sind, wird sie ebenso vollzogen, um Erfolg herbeizuführen. Die Fahne enthält das Abbild des Medizin-Buddhas im Zentrum mit den Lobpreisungen auf diesem, zusammen mit dem „Langen Leben“- und dem Herz-Mantra. |
![]() | DOLMA 21 (21 Tara) VollversionMan glaubt, dass Tara aus dem Tropfen einer Träne des Chenrezig (Avalokiteshvara) geboren wurde. Er leerte alle Reiche der Hölle, aber als er nochmals zurückschaute, hatte sie sich schon wieder gefüllt. Als er Tränen für die armen Wesen vergießen musste, verwandelte sich dabei eine Träne in die „Grüne Tara“, welche sich in 20 weiteren Formen manifestiert hatte. Die Gebete auf der Fahne lobpreisen alle 21 Taras und enden mit dem Mantra "OM TARE TU TARE TURE SOHA". Diese Silben wiederum erwecken die Göttin und haben die schnelle Erfüllung von Erwartungen und Sehnsüchten zur Folge. Die Fahne wird begrenzt durch die acht Glück verheißenden Symbole, und ganz unten liegend, die sieben Schätze der königlichen Macht. |
![]() | DOLMA (Tara) KurzversionDie Fahne beinhaltet die Gebete und Lobpreisungen für Mutter Tara, mit dem Abbild der Selbigen im Zentrum der Fahne. |
Weitere tibetische Gebetsfahnen | |
![]() | GURU RINPOCHE (PADMASAMBHAVA) |
![]() | TUNGWA SHAGPA (SUTRA OF 3 HEAPS) |
![]() | SAMPA MYURDRUP (SWIFT ACCOMPLISHMENT OF WISHES) |
![]() | SANGYE CHOM DHEN DHEY (SHAKYA MUNI BUDDHA) |
![]() | JAM-BAL YANG (MANJU-SHIRI) |
![]() | CHENREZIG (AVALOKESWARA) |
![]() | Geburtstags- und Neujahrsgebetsfahnen für persönliche Botschaften und GebeteDie Flagge beinhaltet die vier Würdenträger in den Ecken. Die 8 viel verheißenden Symbole an den Seiten und in der Mitte repräsentieren Harmonie, Glück, Wohlstand und Frieden. Die Felder zwischen den Seiten und dem Zentrum sind zum Aufbringen der eigenen Botschaften und Gebete für das “Geburtstagskind” frei gelassen. |