Tibet - Fahne - Flagge

Die umgebende gelbe, goldene Borde repräsentiert die permanente Anwesenheit des Buddhas auf allen Ebenen und in allen Richtungen.

Geschichte der Fahne von Tibet

Die tibetische Nationalflagge ist eng mit der Geschichte Tibets verknüpft. Ihre Ursprünge beginnen im siebten Jahrhundert nach Christus. Tibet wurde vom damaligen König „Song-tzan Gampo“ regiert. Das Land war unterteilt in mehrere große (gö-kyi tong-de) und kleine (yung-g'i mi-de) Distrikte, von denen eine gemeinsame Armee rund um die Grenzen zur Sicherheit aufgestellt wurde. Alle Distrikte hatten ihre eigene Flagge, denen aber meist ein Schneelöwe gemein war. Das Regiment von „Yö-ru tö“ hatte zum Beispiel ein Paar Schneelöwen, die sich gegenseitig ansahen. Das Regime von „Yä-ru mä“ besaß eine Flagge mit einer breiten Borde und einem Schneelöwe in der Ecke. Die Flagge des „Tzang Ru-iao“-Regimes hatte in der rechten oberen Ecke einen Löwen, der in den Himmel sprang. Seine Heiligkeit, Dalai Lama der XIII - der geistige und weltliche Führer Tibets - führte dann in seiner Lebenszeit als Regent die offizielle Flagge ein, wie wir sie heute kennen. Er erklärte, dass diese Flagge nun die offizielle und als solche zu allen Anlässen zu hissen sei. Seit dieser Zeit haben alle tibetischen Regimenter die Flagge als eigenen Standard angenommen.

Motivbeschreibung der Fahne Tibets


Goldener Rand:

Der goldene Rand an den drei Seiten ( links, oben, unten ) steht für die Verbreitung der Ideale der buddhistischen Lehre. Die umgebende, gelb-goldene Borde repräsentiert die permanente Anwesenheit des Buddhas auf allen Ebenen und in allen Richtungen.

Strahlen:

Die zwölf roten bzw. blauen Strahlen symbolisieren die aus den sechs Urstämmen hervorgegangenen alten Stämme Tibets. Die rote und blaue Farbe weist auf die zwei Schutzgottheiten Tibets hin (Palden Lhamo und Tschamsi). Über dem dunkelblauen Himmel breiten sich sechs rote Bänder oder Strahlen aus, welche die Stammväter Tibets repräsentieren (Se, Mu, Dong, Tong, Dru und Ra). Ihre Verbindung mit den sechs Himmelsabschnitten (also insgesamt zwölf Bänder) stehen für das unaufhörliche Gesetz der tugendhaften Taten, verbunden mit der spirituellen Lehre und dem weltlichen Leben. Dieses Leben wird von den roten und schwarzen Wächtern (schützende Gottheiten), mit denen die Geschichte Tibets lange eng verknüpft war, geschützt.

Sonne:

Die aufgehende Sonne der Freiheit bedeutet Glück und Wohlergehen für das Land. Auf der Spitze des Schneeberges erstrahlt die Sonne in alle Richtungen und erinnert so an die gleiche Freude aller Lebewesen über Freiheit, Spiritualität und materielle Zufriedenheit. Diesen Zustand anzustreben gilt nicht nur in Tibet, sondern überall auf der Welt.

Schneelöwen:

Die beiden mythischen Schneelöwen stellen die Macht der geistlichen und weltlichen Herrschaft dar. Am Berghang stehen zwei Schneelöwen. Sie symbolisieren in ihrer Aufrichtigkeit, die siegreiche Vereinigung von spirituellen und sicherem - also geschütztem - Leben.

Flammende Juwelen:

Die drei flammenden Juwelen (Norbu) in den Pranken der Löwen stehen für die Verehrung der so genannten “Drei Juwelen”, das heißt Buddhas, seiner Lehre und der Gemeinschaft seiner Anhänger. Der leuchtende, dreifarbige Juwel, der von den Pfoten der Schneelöwen gehalten wird, steht für die drei Heiligen Dinge des Buddhismus, die die Tibeter (und Buddhisten) ehren: der Buddha, die Lehre (Dharma) und die Gemeinschaft der Gläubigen (Sanga).

Unteres Rundes Juwel:

Das untere, runde Juwel fordert die Tibeter auf, stets die Gesetze hoch zu halten. Der zwei-farbige, drehende Juwel, der zwischen beiden Schneelöwen kreist, stellt den Schutz der Menschen durch die Pflege der Selbstdisziplin dar und bezieht sich auf richtiges, ethisches Verhalten, so wie es der Buddhismus lehrt.